Chyra, Damant Valura, gebürtig im Karrak Chin-Tossan (Buch I und Buch II)

Antor ist ihre große Liebe. Sie hat ihn aber vor Jahren aus den Augen verloren. Nun trifft sie ihn auf der Raumakademie Paluran wieder. Inzwischen ist sie aber die Ehefrau von Serpon aus dem Damant Valura.

Ausschnitt 1 aus der Sicht von Tranthar:

Innerhalb eines Augenblicks wurde das Bild erschreckend klar. Es schien in die Zentrale hineinzuspringen. Das Gesicht einer Kernweltmyrthonin, einer Höchst-Erleuchteten, einer Sternenfürstin wurde dargestellt. Sie mochte noch jung an Lichtzyklen sein. Aber sie trug die metallisch wirkenden silberweißen Haare hochgesteckt. Nach der aktuellen Mode ließ das darauf schließen, dass sie entweder einen hohen Rang in ihrem Haus innehatte oder einen entsprechenden Posten im myrthonischen Umfeld bekleidete. Sie strahlte Würde aus … Schönheit … aber auch Kälte. Doch das war nicht das, was Tranthar erschreckte. Es waren nicht ihre mandelförmigen Augen, sondern vielmehr das, was sie mit ihren Blicken versprühten. Ebenso war es das leichte Zucken, der mit langen Wimpern besetzten Augenlider, das Hervortreten der wohlgeformten Kinnpartie oder die fein geschwungenen Lippen, die etwas verkniffen wirkten.

Die Fähigkeit, Stimmungen aus Gesichtern ablesen zu können, die ihm und seinen Gildengenossen zu eigen war, sagte ihm, dass es Wut war, unterdrückte, mühsam beherrschte Wut. Wut, die unter der Oberfläche gärte, um dann plötzlich umso heftiger auszubrechen. Der Riss nahe ihrer linken Schläfe, aus dem Blut sickerte, das ihr über die Wange lief, um auf ihre blütenweiße Kombination zu tropfen, konnte einer der Gründe dafür sein, doch bestimmt nicht der einzige.

Ausschnitt 2:

Gestern war ihre letzte Hoffnung wie eine Seifenblase zerplatzt. Auf ihre Frage an Asata, seit wann er Leiter der Raumakademie Paluran sei, hatte sie wörtlich gesagt: „Von Anbeginn an!“

Ihr war klar geworden, dass Antor sie schon vor fünf Lichtzyklen hätte kontaktieren können, wenn es ihm mit ihr ernst gewesen wäre. So schien er sie einfach vergessen zu haben. Sie aber hatte eine lange Zeitspanne ihres Lebens geopfert, um auf ihn zu warten und um ihn zu bangen. In dieser vom Schlaf gemiedenen Nacht schwor sie sich, niemals wieder einem Mann ihr Vertrauen und ihre Liebe zu schenken. Sie würde ihm keine zweite Chance geben, was immer ihn auch von ihren gemeinsamen Plänen abgebracht haben mochte.

Was wirst du tun?