Eris (Buch I)

Er ist der halbwüchsige Schüler des Kopfgeldjägers und Attentäters Loryk Sorall. Früher folgsam, zeigt er nun die Tendenz, seinen Lehrmeister zu analysieren und zu kritisieren. Danora, ihre Tochter Saira und der alte Borun sind seine Familie.

Ausschnitt aus der Sicht von Loryk:

„Wieso mussten wir unbedingt auf diesem Raumhafen landen? Er ist so weit weg von unserem Einsatzziel“, beschwerte sich Eris. „Sollte irgendetwas schiefgehen, kommen wir nicht mehr rechtzeitig weg.“

Loryk lehnte sich in dem Kommandosessel zurück. „Ich habe es dir schon einmal erklärt!“, erinnerte er seinen Schüler mit gelangweilter Stimme. „Normalerweise bestimmen wir Zeit und Ort unseres Handelns. Bei diesem Auftrag wurden sie uns vorgeschrieben. Das Mindeste, was wir tun sollten, ist mit aller größter Vorsicht zu agieren. Das bedeutet, eben nicht den nächstgelegenen Raumhafen anzufliegen. Denn es könnte eine Falle sein.“

„Falle?“ Auf Eris junger Stirn bildeten sich Falten. Er strich sich mit der Hand durch sein kurzes blondes Haar. „Wer sollte uns eine Falle stellen wollen?“

Aus Loryks Mund kam ein belustigtes Glucksen. „Du musst noch viel lernen. Du weißt schon einiges mit deinen dreizehn Lichtzyklen, erheblich mehr als andere in diesem Alter. Aber es fehlt dir noch eine Menge an wirklich lebensnotwendigem Wissen.“

„Welches zum Beispiel?“

Loryk sah auf den Holoschirm, auf dem ein Ausschnitt des Raumhafens von Erapur zu sehen war, eine der Städte auf der Kernwelt Eloym. Die DALIN-HA, mit ihrer Höhe von einhundertzwanzig Metern, war ein Zwerg auf dem Raumlandefeld. So reichte der Blick nicht weiter als bis zum nächsten Raumer, der dreimal so hoch vor ihnen aufragte.

„Zum Beispiel die allseits bewährte Regel: Traue nur dir selbst!“, erwiderte er.

Eris blies abschätzig die Luft aus dem Mund. „Uralter Tobak!“